Man spürt förmlich sein Blut strömen, das Herz pulsiert bis zum Hals. Die gesteigerte Durchblutung erhöht die Hauttemperatur und entspannt die Muskulatur. Sie alle kennen das: es ist die Liebe.

Das Gefühl der Liebe zu beschreiben, ist eher Dichtern vorbehalten als Wissenschaftlern. Obwohl sich die neurologischen und psychologischen Studien zum Thema häufen, gilt nach wie vor die Definition der Liebe als Selbstzweck des österreichischen Lyrikers Erich Fried (1921-1988): "Es ist was es ist, sagt die Liebe."

Die wirklich erfolgreiche Partnersuche findet ihre Erfüllung in gegenseitiger Liebe, und die Liebe sollte keineswegs fatalistisch als Laune der Natur angesehen werden. Die Liebe fällt eben nicht einfach dorthin, wohin sie will. Man kann mittels systematischer Partnersuche durch ein wissenschaftliches Matching-System, wie es modernste Online-Partneragenturen anbieten, seinen Liebespartner tatsächlich gezielt finden. Wenn einem dann der altgriechische Gott Kairos begegnet, muss man nur noch den Mut aufbringen, sich für einen Partner zu entscheiden: Antike Abbildungen zeigen Kairos meist mit einer ins Gesicht herab hängenden Locke, während er am Hinterkopf kahl geschoren ist. Begegnet uns Kairos, dem Gott der richtigen Gelegenheit, so muss man ihn gleich beim Schopfe packen, denn sobald er sich abwendet, greift man ins Leere.

Es geht also darum, die Gelegenheit der Liebe tatsächlich auch beim Schopfe zu ergreifen, wenn sie sich einem bietet. Dann wird man tatsächlich des Gefühls der Liebe so teilhaftig, wie es Theodor Storm (1817-1888) so treffend in Worte fasste:

"Wer je gelebt in Liebesarmen,
Der kann im Leben nie verarmen;
Und müsst er sterben fern, allein,
Er fühlte noch die sel’ge Stunde,
Wo er gelebt an ihrem Munde,
Und noch im Tode ist sie sein."